Heilpädagogische Frühförderung

In unserem Team der heilpädagogischen Frühförderung unterstützen derzeit drei heilpädagogische Fachkräfte vernetzt mit Erziehern, Sozialarbeitern, Kinderärzten, Familienhebammen und Therapeuten aus den Bereichen Logopädie, Ergo- und Physiotherapie Kinder, die aufgrund ihrer körperlichen, seelischen oder sozialen Fähigkeiten in besonderer Art und Weise in ihrer Entwicklung gefördert werden müssen.

Auf Antrag der sorgeberechtigten Eltern wird durch das zuständige Gesundheitsamt der entsprechende Förderbedarf geprüft. Ist dieser festgestellt, übernimmt der örtliche Sozialhilfeträger die Kosten der Maßnahme und auf Basis einer umfassenden Eingangsdiagnostik werden Intensität und Inhalte der Frühfördereinheiten festgelegt.

Je nach individuellen Bedürfnissen des Kindes und seiner Familie findet das Angebot in der Häuslichkeit, in der Kindertagesstätte oder in der Frühförderstelle statt.

Zu Beginn der Zusammenarbeit wird der aktuelle Entwicklungsstand des Kindes sowie der Förder- und Unterstützungsbedarf ermittelt. Anschließend findet in der Regel ein- bis zweimal wöchentlich die Frühförderung statt, in deren Rahmen das Kind durch spielerische Angebote seine Fähigkeiten erweitern und festigen kann.
Bei individuell größerem Förderbedarf ist auch eine höhere Intensität möglich. Frühförderung unterstützt Kinder auf mehreren Ebenen. Neben Entwicklungsfeldern wie dem Sprachverständnis sowie der Konzentrationsfähigkeit werden im Rahmen des Angebots auch fein- und grobmotorische Fertigkeiten verbessert und Themen wie Vertrauen, Selbstsicherheit und Selbstwirksamkeit bearbeitet.

Die Zeit während der Frühfördereinheiten steht ebenso den Familien zur Verfügung. Sie werden durch uns in Erziehungs- sowie Entwicklungsfragen beraten und angeleitet. Die kooperative Zusammenarbeit mit weiteren sozialen Diensten und Einrichtungen im Hilfenetzwerk ist ebenfalls ein Bestandteil der Aufgaben im Rahmen der heilpädagogischen Frühförderung. Hierzu zählen Kindertagesstätten und Schulen, Angebote der Hilfen zur Erziehung sowie der Familienbildung und therapeutische sowie medizinische Institutionen.

Heilpädagogische Frühförderung als Rehabilitations- und Teilhabeleistung nach dem SGB IX wendet sich an Familien mit Säuglingen, Kleinkindern und Kindern im Vorschulalter, deren motorische, geistige, sprachliche, emotionale bzw. soziale Entwicklung verzögert verläuft oder von einer möglichen Behinderung bedroht ist.

Der Hilfe- und Förderbedarf entsteht dabei teils auch aufgrund der Folgen von Frühgeburt, Geburtskomplikationen oder Erkrankungen. Die Frühförderung bietet Kindern und ihren Familien möglichst frühe und entwicklungsfördernde Hilfen an, die explizit entsprechend der individuell ermittelten Bedürfnisse ausgestaltet sind. Dabei steht die ganzheitliche Förderung der Wahrnehmung, Bewegung, Sprache, des Denkens und des sozial-emotionalen Verhaltens des Kindes sowie die Beratung und Begleitung der Eltern im Vordergrund.

Das Kind erhält von Geburt an bis zum Eintritt in die Schule die Möglichkeit, sich entsprechend seiner Ressourcen zu entwickeln, Kompetenzen zu entfalten und Beeinträchtigungen zu kompensieren.