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Aktuelles

05.05.2024: Europäischer Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen

PRESSEMITTEILUNG vom 03.05.2024

Europäischer Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen:

Der Paritätische MV fordert wirksame Teilhabe durch konsequente und effiziente Unterstützung von Menschen mit Behinderungen

Anlässlich des Europäischen Protesttags zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen am 5. Mai wirbt der Paritätische Mecklenburg-Vorpommern bei Verantwortlichen in Politik und Verwaltung für mehr Effizient bei der Unterstützung von Betroffenen auf dem Weg zu wirksamer Teilhabe.

„Zukunft barrierefrei gestalten“ lautet das Motto des diesjährigen Protesttages. „Es gibt nach wie vor viel zu viele Hürden, die Menschen mit Behinderungen und ihre Angehörigen für ihre Teilhabe an der Gesellschaft zu meistern haben“, sagt der Geschäftsführer des Paritätischen MV, Dieter Eichler. „Dazu gehören fehlende Beratungsangebote, aber auch fehlende Unterstützungsangebote durch ineffiziente Verfahren der Bedarfsermittlung in den Ämtern, die aber die Grundlage bilden für Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Dies fängt schon bei einer größtenteils für Menschen mit Behinderung komplizierten Antragstellung an.“

Barrieren hindern Menschen mit Behinderungen an einem selbstbestimmten Leben. Laut Bundesteilhabegesetz soll jeder die Unterstützung erhalten, die er seinen individuellen Fähigkeiten und Bedürfnissen entsprechend benötigt. „Teilhabe ist häufig nur durch Unterstützung möglich und das fängt mit der Beratung von Betroffenen an“, so Eichler. In Mecklenburg-Vorpommern mangele es an solchen Beratungsangeboten. Die seien in den vergangenen Jahren immer weiter eingespart worden. Die wenigen verbleibenden Beratungsstellen seien überlastet und könnten den Bedarf nicht angemessen decken. „Viele Menschen mit Behinderungen und ihre Angehörigen fühlen sich in der Flut von Anträgen und Therapien sowie dem Dschungel an Zuständigkeiten allein gelassen.“

Notwendige Leistungen für Unterstützungsbedarfe zur Teilhabe, wie z.B. Therapien oder auch Rollstühle, müssen individuell bei den Sozialämtern beantragt werden. „Die Verfahren in den einzelnen Landkreisen zur Feststellung notwendiger Unterstützungsleistungen dauern häufig sehr lange“, kritisiert Eichler. Völlig unverständlich sei es, wenn Ämter Anträge für (elektrische) Rollstühle als Hilfsmittel für Kinder mit Behinderungen ablehnen, weil sie dafür keinen Bedarf sehen. „Niemand beantragt einen Rollstuhl, wenn er keinen braucht“, so Eichler. Kinder mit Behinderungen benötigten schnellstmöglich Unterstützung. Monatelanges Warten auf Termine, Gutachten und Bescheide habe gravierende Auswirkungen auf die
Lebensqualität der Kinder und ihrer Familien.

Der Weg zu einer barrierefreien Zukunft sei noch ein weiter, komplexer und steiniger, meint der Verbandschef. „Teilhabe und Gleichstellung darf kein Glücksfall sein, sondern die Regel“, fordert er. „Wir brauchen daher den politischen Willen, notwendige Maßnahmen umzusetzen und dürfen den Weg zu mehr Teilhabe nicht durch bürokratische Barrieren verhindern.“

Rund 6.000 Menschen mit Beeinträchtigungen werden in den Einrichtungen der Behindertenhilfe unter dem Dach des Paritätischen MV unterstützt und begleitet. Der größte Teil der insgesamt 210 Mitgliedsorganisationen engagiert sich landesweit in der Behindertenhilfe, angefangen von Einrichtungen in der Kinder-, Jugend – und Familienhilfe, der inklusiven Kita, in Schule und Hort, bei Freizeit- und Sportangeboten, in Werkstätten und Wohnangeboten. Als Dachverband vertritt der Paritätische die Interessen von Menschen mit Behinderungen.

Der PARITÄTISCHE Mecklenburg-Vorpommern e.V.
Im PARITÄTISCHEN Wohlfahrtsverband, Landesverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. sind mehr als 200 gemeinnützige Organisationen und Selbsthilfegruppen zusammengeschlossen. Sie sind in der Kinder– Jugend- Familien- und Altenhilfe, in der sozialen und psychosozialen Versorgung, in der Behindertenhilfe, der Migrantenhilfe, der Aids-Hilfe, der Drogen- und Suchthilfe, Betreuung und Beratung von  Langzeitarbeitslosen, in der Gesundheitsförderung sowie Selbsthilfe und Freiwilligendienste tätig. In den Einrichtungen und Diensten arbeiten ca. 17.000 hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, diese werden von etwa 5.000 Ehrenamtlichen aktiv unterstützt.

Pressekontakt:
Stephanie Böskens
Der Paritätische Mecklenburg-Vorpommern
Gutenbergstraße 1, 19061 Schwerin
Tel.: 0385 59221 16
Mobil: 0152 52765785
E-Mail: stephanie.boeskens@paritaet-mv.de
www.paritaet-mv.de

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